Vergessene Agrarlandschaften

Ziel des Wanderns ist oft Entgiftung, Flucht vor unserer modernen Lebensweise, Distanzierung von Technologie und Lärm … Genau das bietet der Weg M37. Es führt durch die unberührten Landschaften der trockenen NordostKüste Kythiras. Ausgehend vom Sandstrand von Diakoftiou mit einer kleinen Höhle, ein Heiligtum der helladischen Zeit, führt der Küstenweg zu den Salinen („Alatieres“) in Plakes, wo die Einwohner noch heute auf traditionelle Weise Salz und Salzblumen gewinnen („Afralatso)“. Hier beginnt der Aufstieg der Hänge von Vigla. Die gesamte Route führt an zahlreichen Bauernhäusern vorbei, in diesem Teil von Kythira „Kamares“ genannt. In Ermangelung von Holz wurde ihre Bauweise an die natürlichen Gegebenheiten angepasst. Aus Stein erbaut, bestehend aus 1 bis 2 langen gewölbten Räumen, mit nur einer Tür und Fenster, die einander zugewandt sind und einer Feuerstelle. Dieser Stil stammt möglicherweise von den Küsten Nordafrikas und wurde von den Arabern nach Kythira importiert. Jedes Gebäude hat eine eigene Zisterne, da es hier nur wenige Brunnen gab. Die Gebäude sind Teil größerer Trockensteinkomplexe, bestehend aus Mauern, eingezäunten und geschützten Terrassen und Wegen. Vereinzelt finden sich alte und jetzt wilde Olivenbäume, Zeugen vergangener Zeiten.

Die Rückkehr nach Diakofti erfolgt über einen breiten und beeindruckenden Weg in der Kakos Potamos-Schlucht. In Provgalma steht an einer Stelle mit bester Sicht auf Diakofti eine von den Bewohnern erbaute Steinbank, die von ihnen „Café des Kamariotis“ genannt wird. Während des Abstiegs durch Heidekraut, Salbei, Thymian und Bibernelle bietet sich ein atemberaubender Blick auf den Hafen von Diakofti. Am höchsten Punkt der Route führt ein kleiner Umweg zum Kolokotronis-Denkmal, das sich an der Hauptstraße befindet, die den Hafen mit dem Rest der Insel verbindet.