Auf den Spuren der Fischer

Kythiras strategische Lage blieb der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg nicht unbemerkt. Es ist kein Zufall, dass die erste Landung der alliierten Streitkräfte in Griechenland am 15. September 1944 in Kapsali stattfand. Kap Trachilas, das westlich an die Kapsali-Bucht grenzt, wurde von den Deutschen als Flugabwehrgeschützstellung ausgewählt. Für Aufbau und Transport errichteten sie eigens eine Straße. Letztere bietet einen freien Blick auf das gesamte Dorf Chora und über sie verläuft auch der Wandweg M04. Vom Dorfplatz aus führt der Weg über eine von Mandel- und Johannisbrotbäumen gesäumte Gasse und mündet an einem Ort namens Kouri in einen Feldweg.

Lange noch vor den Deutschen, waren es die Fischer, genauer gesagt die „Melanouraden“, welche hier die örtlichen Pfade benutzten, um zu den Steilfelsen am Meer zu gelangen und Brandbrassen (Melanuros) zu fischen. Einer dieser Pfade führt durch beeindruckende Küstenlandschaften und erreicht die Spitze des Kaps, welches nur durch einen schmalen Landstreifen, den Diakopi, mit der übrigen Insel verbunden ist. Der Abstieg dort ist schwierig und bedarf dem Einsatz der Hände. Der Weg, der das Kap von Trachilas überquert, bietet dem Wanderer hervorragende Aussichtspunkte, sowohl auf Kapsali als auch auf die Burg.
Die Rückkehr nach Chora erfolgt über den schönen Weg von Agios Minas, der seinen Namen vom alten katholischen Kloster Saint Martin hat. Hier befindet sich der Friedhof. Und die Brunnen, welche die Bewohner seit Jahrhunderten mit Wasser versorgen. Der Weg steigt dann zum Dorfplatz hinauf und führt durch die schönen Gassen des Bezirks Varypatianika.